Praxis Nina Schindling, Klinische Psychologin Wien

Belastungsstörungen und Traumafolgestörungen

Belastungs- und Traumafolgestörungen sind Reaktionen auf einmalige oder fortgesetzte schwere Belastungen und werden nach ihrer Dauer und ihrem Schweregrad unterschieden.

Je nach Art, Ausprägung und Schweregrad der Belastungsstörung gibt es effiziente und wirksame Methoden, die jeweiligen Symptome und das damit einhergehende Leiden zu mindern. Hier eignen sich neben traumatherapeutischen Techniken, die eigens zur Bewältigung von traumatischen Erfahrungen eingesetzt werden, besonders entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Methoden.

Praxis Nina Schindling, Klinische Psychologin Wien

Akute Belastungsreaktion

Die akute Belastungsreaktion stellt eine kurz andauernde unmittelbare Reaktion auf ein außergewöhnlich schweres und belastendes Ereignis dar. Dieses Ereignis kann von psychischer oder physischer Natur sein. Die Symptomatik fällt unterschiedlich aus, oft treten Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, ein Gefühl der Betäubung, Überforderung und/oder Desorientierung auf. Dies kann bei Betroffenen ein Rückzugsbedürfnis auslösen oder sich als Zustand permanenter Unruhe und Übererregtheit zeigen. Die Symptome sollten nach einigen Tagen von selbst wieder zurückgehen. Dauern sie länger an und gehen mit deutlichem Leid und/oder Verminderung der Leistungsfähigkeit einher, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Anpassungsstörung

Anpassungsstörungen sind Reaktionen die während des Anpassungsprozesses nach belastenden Lebensereignissen oder entscheidenden Lebensveränderungen auftreten. Belastung muss dabei nicht von außergewöhnlichem oder katastrophalem Ausmaß sein. Die Anzeichen können depressive Stimmung, Ängste und Sorgen bis hin zu dem Gefühl, mit dem alltäglichen Anforderungen nicht mehr zurechtzukommen, umfassen. Unterschieden werden aber insbesondere Anpassungsstörungen mit depressiver und ängstlicher Symptomatik.

Posttraumatische Belastungsstörung

Die posttraumatische Belastungsstörung tritt einige Zeit nach einem belastenden Ereignis auf, das einen traumatischen Charakter hat und von außerordentlicher Schwere ist. Die Symptomatik kann rasch nach dem Ereignis aber auch verzögert mit einer symptomfreien Latenz von Monaten bis Jahren auftreten. Zentrales Merkmal ist das sich aufdrängende Wiedererleben des traumatischen Ereignisses und der begleitenden Emotionen in Form von Nachhall-Erinnerungen (Flashbacks), ferner ein umfassendes, auf das Trauma bezogenes Vermeidungsverhalten und Symptome einer autonom-nervösen Übererregbarkeit.

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung

Eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt sich meist als Folge von schweren, anhaltenden oder wiederholten Traumatisierungen. Komplex traumatisierte Menschen haben Probleme bei der Affekt- und Impulsregulation, so dass sie ihre Gefühle nur schwer regulieren können. Dadurch können in zwischenmenschlichen Interaktionen leicht Ärger und Zorn, aber auch selbstzerstörerische Impulse ausgelöst werden. Des Weiteren treten dissoziative Störungen auf, die sich in Aufmerksamkeitsstörungen, Bewusstseinstrübungen, Amnesien und Depersonalisationserleben manifestieren.